Pfarrer Zott hatte zum zweiten Mal zum „Männerfrühstück“ ins Aufkirchener Pfarrheim eingeladen. Es waren aber nicht nur die Weißwürst und die ofenfrischen Brezen, die die vielen Männer aus dem Pfarrverband und darüber hinaus anlockten, sondern vor allem der Gast, der als Referent angesagt war, nämlich der Bischof von Regensburg, Rudolf Voderholzer.
Zentrales Thema seines Referates war das Leben des Fritz Gerlich, eines viel zu wenig bekannten Publizisten, der bereits in den 1920er Jahren vor Hitler und den Nationalsozialisten gewarnt hatte. Gerlich war Hauptschriftleiter der „Münchner Neueste Nachrichten“, des Vorgängerblattes der Süddeutschen Zeitung. 1930 muss er diese Position aufgeben, gründet jedoch eine neue Zeitung, mit der er seinen Warnungen fortsetzt. 1933 wird seine Redaktion von einer SA-Truppe verwüstet, Gerlich wird verhaftet und 1934 in Dachau erschossen.
Ende 2017 wurde der Seligsprechungsprozess für den Märtyrer Fritz Gerlich eröffnet.
Alles in Allem: Ein sehr lohnender Vormittag im Aufkirchener Pfarrheim.